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vernunft

Vernunft

In dem Text: „Farben statt Formen“ geht Vilém Flusser gleich zu Beginn auf den Begriff der menschlichen Vernunft ein. Zur Erläuterung zieht er sich das Beispiel einer leeren Form, oder eines leeren Behälters zur Hilfe. In diesen Behälter werden Dinge, die wir sehen (Erscheinungen), also Wahrnehmungen hineingegossen. Diese Wahrnehmungen sind vor dem Hineingießen formlos und gelangen erst dadurch selbst zu einer Form. Den Akt des zu einer Form gelangen, wenn die Erscheinungen in die Form gegossen werden, nennt er die menschliche Vernunft.

Den alleinstehenden Akt des Füllens der Formen mit den Erscheinungen nennt er „Formulieren“. Das bildliche „in die Form Gießen“ und das „zu einer Form gelangen“, kann für die Einordnung von Erscheinungen, oder Wahrnehmungen stehen. Diese werden dadurch gespeichert und verändert, also in eine Form gebracht. Aufgrund dieses Aufnehmens, oder Auffüllen von Erscheinungen in eine Form, gewinnt diese einen Inhalt, eine Bedeutung und kann somit eingeordnet und dementsprechend damit umgegangen werden.

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vernunft.txt · Last modified: 2021/11/05 17:47 by 127.0.0.1