Gefolgt von seiner Auffassung der Kultur und Gesellschaft entwirft Flusser ein Alternativszenario zur Industrierevolution, nämlich die Informationsrevolution. Verglichen mit dem Aufbau eines Schaltplans schlägt Flusser zwei „Grundstrukturen“ vor.

Diese Struktur verkörpert eine „diskursive, totalitäre, faschistische Kultur“, auf der Basis, dass ein Sender Informationen an mehrere, unterschiedliche ausgerichtete Empfänger abgibt. Die Kanäle sind hier also nicht miteinander vernetzt, wodurch kein fließender Austausch zwischen Sendern und Empfängern möglich ist.

Angemerkt sei, dass faschistisch etymologisch zu verstehen ist. Aus der Ableitung aus dem lateinischen „fasces“ (korr. „fascis“), dass er in seiner Rede als Bündel übersetzt, versteht er faschistische Schaltpläne als Bündel an Kanälen um den Sender.

Beispiele: Zeitungen, Radio –> übliche Massenkommunikationsmedien; auch Flussers eigene Veröffentlichungen

Kurz: Hier gibt es eine klare Trennung von (Autor), Sender und Empfänger (Der Autor kann auch Sender sein). Es gibt Machtverhältnisse zwischen Sender und Empfänger. [siehe Vortragskartei 30]

In dieser Grundstruktur gibt es eine Verflechtung der Kanäle so dass die Informationen zwischen Sender und Empfänger frei strömen können. So entsteht eine „dialogische […] Kultursituationen“.

Beispiel: Post, Telefonie

Kurz: Keine Trennung (Autor), Sender, Empfänger  Jeder kann jede Rolle einnehmen [siehe Vortragskartei 31]

Der Prozess in dem in dem Informationen verarbeitet, konserviert und weitergegeben und ebenso neue Informationen generiert werden umschließt für Flusser die lebensnotwendige menschliche Kommunikation. In einer seiner späteren Veröffentlichungen beschäftigt sich Flusser mit der „Kommunikologie“ die Formen und Codes dieser Informationsvermittlung beinhaltet. (vgl. Flusser 1998)

Hypertext: Vilem Flusser (1989): Schreiben für Publizieren - Text Vortrag. Karten 30-31. Flusser, Vilém (1998): Kommunikologie. Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verlag.